Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Bericht
(13.04.2016 – Bericht) Die heute von der OECD veröffentlichten vorläufigen ODA-Zahlen für 2015 zeigen einen deutlichen Anstieg der weltweiten Ausgaben für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA). Hauptsächlich ist dieser Anstieg auf die gestiegenen Kosten für Flüchtlinge in den Geberländern zurückzuführen, welche laut OECD in die ODA einberechnet werden dürfen. So ist auch der Anstieg in Österreich von 0,28% auf 0,32 % des BNE ausschließlich auf die vermehrte Einberechnung von Flüchtlingskosten (+354%) zurückzuführen.
Mit einer Steigerung von 6,9% im Vergleich zum Vorjahr, erreicht die ODA der 28 Mitgliedstaaten des Entwicklungsausschusses der OECD (OECD-DAC) ein Rekordniveau von 131 Milliarden USD. Selbst wenn man die Erhöhungen im Bereich Flüchtlingsbetreuung der Geberländer nicht berücksichtigt, ergibt sich eine Steigerung von 1,7%, rechnet die OECD vor. Während andere Staaten die oft von PolitikerInnen zitierte „Hilfe vor Ort“ erhöhen, geht in Österreich der Anteil des Budgets für operationelle Maßnahmen der ADA/OEZA zurück und beträgt 2015 nur noch 6,2% (2014: 7,3%). Die von NGO-Seite als Phantomhilfe (oder „Inflated Aid“) kritisierte Einrechnung von Flüchtlingskosten (27% der ODA 2015) in die ODA wird von Seiten der ADA und des BMEIA verteidigt, wobei gleichzeitig eine mögliche Erhöhung des ADA-Budgets in den Raum gestellt wird.
Die finalen ODA-Zahlen für 2015 werden voraussichtlich erst im Dezember 2016 veröffentlicht.
Links: Presseaussendung: Flüchtlinge als Entwicklungshelfer für das EZA-Budget OECD Datenbank
(jm)