Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Bericht
(18.12.2019 – Publikation) 168 Millionen Menschen werden laut dem UN-Report „Global Humanitarian Overview 2020“ im Jahr 2020 auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Das ist jeder 45. Mensch auf der Welt und der größte Bedarf seit Jahrzehnten. Um die erforderlichen 28,8 Milliarden US-Dollar aufzustellen, braucht es die Anstrengungen aller Länder. Nicht zuletzt Österreich hätte Aufholbedarf: im internationalen Vergleich sind die österreichischen Ausgaben für bilaterale Humanitäre Hilfe noch immer äußerst niedrig. Pro Kopf leistet Österreich weniger als drei Euro für Humanitäre Hilfe, während Deutschland 25,2 Euro, die Schweiz 34,3 Euro, Schweden 42,4 Euro, Dänemark 52,4 Euro und Norwegen 80,6 Euro pro Kopf zur Verfügung stellen.
Darüber hinaus hält der Bericht fest, dass die Klimakrise und die Ursachen von Konflikten angegangen werden müssen, damit sich die Situation der betroffenen Menschen nicht verschlechtere. Schätzungen zufolge könnten ansonsten bis zum Jahr 2022 mehr als 200 Millionen Menschen auf Unterstützung bzw. Humanitäre Hilfe angewiesen sein. Gewalttätige Konflikte sind weltweit die Ursache für Hunger, Flucht, Tod und Umweltzerstörung. Insbesondere Frauen, Kinder und junge Mädchen sind dadurch einem erhöhtem Risiko von sexueller Gewalt ausgesetzt, heißt es in dem Report. Auch die HelferInnen sind wachsenden Risiken durch Gewalt ausgesetzt. Auswirkungen von Gewaltkonflikten, Menschenrechtsverletzungen, Klimakrise, sozio-ökonomischen Faktoren verstärken humanitäre Krisen weltweit und beeinträchtigen dementsprechend unterstützende Maßnahmen. Des Weiteren können langsames Wirtschaftswachstum und Schulden den Bedarf an Humanitärer Hilfe verstärken.
Link zum Report