Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Bericht
Der diesjährige Sustainable Development Report steht im Zeichen des UN-Zukunftsgipfels im September 2024 und beleuchtet, wie es um die Erreichung von SDG 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele) und SDG 2 (kein Hunger) steht. Im Ranking der Spillover-Effekte konnte Österreich nur einen Platz vorrücken.
Der Sustainable Development Report des UN Sustainable Development Solutions Network (SDSN) untersucht jedes Jahr die weltweite Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs), zu der sich die 193 UN-Mitgliedstaaten im Jahr 2015 verpflichtet haben.
Der diesjährige Bericht hebt fünf Schlüsselergebnisse hervor:
Österreich liegt im diesjährigen SDG-Ranking mit 82,5 von 100 Punkten auf Platz 6 von 167. Im vorherigen Jahr lag das Land mit 82,28 Punkten auf dem fünften Platz und sowohl SDG 1 (keine Armut) als auch SDG 7 (bezahlbare und saubere Energie) galten als erreicht. 2024 gilt nur noch SDG 1 als erfüllt.
Am schlechtesten schneidet Österreich erneut beim Erreichen von SDG 12 (verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster) und SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) ab. Bei den Zielen für hochwertige Bildung (SDG 4) sowie für menschenwürdige Arbeit und Produktionsmuster (SDG 8) verzeichnet Österreich seit letztem Jahr Rückschritte, kein Hunger (SDG 2) und Leben am Land (SDG 15) stagnieren.
Zusätzlich betrachtet das Spillover-Ranking, welche positiven und negativen Auswirkungen beispielsweise die Handels-, Steuer- und Investitionspolitik von Ländern auf die nachhaltige Entwicklung anderer Länder haben. Österreich ist in diesem Ranking von Platz 152 auf Platz 151 vorgerutscht und erreicht 60,04 von 100 Punkten. Österreich verursacht also viel mehr negative als positive Spillover-Effekte. Zu diesen zählen beispielsweise unfaire Handelsbeziehungen, die Ausbeutung von Arbeitskräften und Ressourcen in Ländern des Globalen Südens, der Export umweltschädlicher Technologien und Produkte oder der Zugang zu unfairen Finanzierungsmechanismen und Technologien.
Generell erzeugen wohlhabende Länder mehr negative internationale Spillover-Effekte als ärmere. Der Durchschnitt der OECD-Länder liegt bei 69,9, am besten schneiden Länder in Subsahara-Afrika ab.
Der UN-Zukunftsgipfel am 22. und 23. September 2024 in New York hat zum Ziel, die internationalen Anstrengungen zur Umsetzung der Agenda 2030 zu beschleunigen. Zu diesem Anlass richten die Autor*innen des Sustainable Development Report folgende Empfehlungen an die Regierungschefs der UN-Mitgliedstaaten, um weiterhin auf bestehende sowie neue soziale, ökologische und ökonomische Herausforderungen und Chancen reagieren zu können.
(pk/ab/hh)