Richtlinien wie das EU-Lieferkettengesetz können nur dann transparent umgesetzt werden und wirken, wenn ihre Einhaltung überprüft und ihre Nichteinhaltung mit Konsequenzen versehen wird. Doch ausgerechnet beim weltweiten Schutz von Menschenrechten, Umwelt und Klima schiebt die Europäische Kommission nun einen zu hohen bürokratischen Aufwand vor: Im Rahmen des Omnisbus-Pakets plant sie, das EU-Lieferkettengesetz und weitere bereits beschlossene Bestandteile des Green Deals auszuhöhlen. So hätten Unternehmen in der EU keine Konsequenzen mehr zu befürchten, wenn entlang ihrer internationalen Lieferketten Menschenrechte und Umweltstandards verletzt werden. 

In Erwartung des kurzfristigen Profits scheinen Politiker*innen noch immer zu ignorieren, dass es ihre globale Verantwortung ist, langfristige Lösungen für die weltweite Erderhitzung und Umweltzerstörung, für Hunger, Armut und Ungleichheiten auszuhandeln. Wir appellieren daher an die EU-Komission und das EU-Parlament, für eine EU einzutreten, in der eine zukunftsfähige und starke Wirtschaft gleichbedeutend mit menschenwürdigen und gesundheitsschonenden Arbeitsbedingungen sowie intakten Lebensräumen welweit ist. Dafür ist Transparenz unverzichtbar, und zwar durch 

  • umfassende Sorgfaltspflichten für Unternehmen, 
  • eine zivilrechtliche Haftung bei Verstößen 
  • und die Einbeziehung des Finanzsektors in die Nachhaltigkeitsvorgaben des Green Deals

Lukas Wank,
Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung