Unter dem Motto „Keine Zeit für Stillstand! Gemeinsam für ein gutes Leben für alle“ finden sich heute zahlreiche Menschen zu einem Flashmob am Stephansplatz ein. Mit ihrem minutenlangen Erstarren symbolisieren sie anlässlich des 4. Jahrestags der Beschlussfassung der Agenda 2030 das geringe Engagement der österreichischen Bundesregierungen bei der Umsetzung der Agenda mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung.

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Die Agenda 2030 ist ein Aktionsplan für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Welt. Oder einfach formuliert: für ein gutes Leben für alle. Angesichts dieser Chancen ist es umso erschreckender, dass Österreich trotz guter Ausgangslage zu den Schlusslichtern in Europa bei proaktiven Maßnahmen zur Umsetzung der Agenda 2030 zählt.

„Österreich hat dieser Agenda 2030 aus gutem Grund zugestimmt. Doch den Absichtserklärungen sollten endlich Taten folgen. Die Zurückhaltung der letzten Jahre muss ein Ende finden. Aufgrund der anstehenden Berichterstattung Österreichs an die UNO im Juli 2020 sind wir vorsichtig optimistisch, dass die kommende Regierung die Agenda 2030 nun stärker im Regierungsprogramm verankert. Mit den Empfehlungen aus dem Rechnungshofbericht gibt es auch einen klaren Orientierungsrahmen, wie Österreich vorankommen kann“, rief Thomas Alge Geschäftsführer von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung die österreichische Bundesregierung zum Handeln auf.

„Laut Weltbank leben weltweit 3,4 Milliarden Menschen unter der Armutsgrenze, 594 Millionen in extremer Armut. Besonders betroffen sind Frauen und Kinder. Die Agenda 2030 ist der Aktionsplan, der diese extreme Armut beseitigen kann, dabei die Umwelt schützt und nachhaltiges Wirtschaften sicherstellt. Die Regierung könnte diese Chancen, die sich durch eine engagierte Umsetzung der Agenda 2030 bietet, stärker nutzen. Dazu sollte das Budget und Gesetze die Agenda 2030 unterstützen oder zumindest nicht untergraben. Wollen wir ein gutes Leben für alle, müssen wir einem Grundprinzip der Agenda folgen und niemanden zurücklassen. Und nicht zuletzt muss die Regierung für Transparenz sorgen und regelmäßig Bericht erstatten – insbesondere an das Parlament, aber auch an die Öffentlichkeit“, ergänzt Annelies Vilim, Geschäftsführerin der AG Globale Verantwortung.

„Die Klimakatastrophe alleine ist schon Grund genug, das Heft des Handelns endlich in die Hand zu nehmen. Wenn wir das Ziel, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu beschränken, erreichen wollen, müssen wir jetzt aktiv werden. Als Vorreiter einer sozialen, ökologischen und ökonomischen Transformation hat Europa mit der neuen EU-Kommission, die sich als Topprioritäten Klima und Nachhaltigkeit gesetzt hat, die Chance, diesen Prozess führend gestalten. Diese einmalige Chance sollte unbedingt wahrgenommen werden“, fordert Bernhard Zlanabitnig, Leiter des EU-Umweltbüros.

„Das alles kann und wird nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen. Zahlreiche Initiativen setzen sich bereits für ein gutes Leben für alle ein: In der Zivilgesellschaft, in der Wissenschaft, auf regionalpolitischer Ebene und auch in der Wirtschaft tut sich was. Alleine in der Plattform SDG Watch Austria engagieren sich mittlerweile mehr als 160 zivilgesellschaftliche Organisationen für die Umsetzung der Agenda 2030. Wir sind davon überzeugt: Nur gemeinsam können wir die Ziele für nachhaltige Entwicklung auch erreichen!“, streicht Anja Appel von der Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission final heraus.

Über SDG Watch Austria

SDG Watch Austria ist ein Zusammenschluss von mehr als 160 zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen. Sie setzen sich gemeinsam für eine ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030 und die Erreichung der SDGs in Österreich ein.

Fotos vom Flashmob