Icon Recht auf Entwicklung

Extreme Armut und soziale Ausgrenzung sind eine Verletzung der Menschenwürde, hielten die Vereinten Nationen anlässlich der Wiener Weltmenschenrechtskonferenz 1993 fest.[1] Im Abschlussdokument der Konferenz bestätigte die Staatengemeinschaft daher das Recht auf Entwicklung, das sie bereits 1989 mit der UN-Erklärung über das Recht auf Entwicklung[2] festgehalten hatte: Jeder Mensch und alle Gemeinschaften haben das Recht, an wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und politischer Entwicklung teilzuhaben, um so auch alle anderen Menschenrechte in Anspruch zu nehmen. Das Recht auf Entwicklung verlangt eine gerechte Verteilung wirtschaftlicher Ressourcen. Es beinhaltet, dass sich alle Menschen an wichtigen Entscheidungen beteiligen können, aber beispielsweise auch das Recht indigener Gemeinschaften auf Selbstbestimmung.

Damit das Recht auf Entwicklung inklusive einer wirksamen Entwicklungspolitik, fairen Handelsbeziehungen, einem Schuldenerlass für die ärmsten Staaten[3] und Wirtschaftsmodellen, die soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellen und Umwelt und Klima schützen, realisiert werden kann, braucht es allerdings die Kraftanstrengung aller. Denn laut UN-Entwicklungsprogramm waren 2023 mehr als eine Milliarde Menschen von Armut betroffen,[4] die Ungleichheit zwischen und in Ländern nimmt dramatisch zu.[5]

Niemanden zurückzulassen ist eine ambitionierte Vision, zu der sich die Staatengemeinschaft auch im Zuge der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bekennt und die sich insbesondere in SDG 10 (weniger Ungleichheiten), SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) sowie SDG 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele) widerspiegelt.

Wie AG Globale Verantwortung und ihre Partner*innen das Recht auf Entwicklung weltweit stärken

Als entwicklungspolitischer Dachverband österreichischer Nichtregierungsorganisationen setzen wir uns für die Verwirklichung der Menschenrechte und ein menschenwürdiges Leben für alle im Sinne der Agenda 2030 ein. Denn Menschenrechte und Entwicklung gehen Hand in Hand: Um Armut weltweit zu beenden und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen, sind Menschenrechte ungeheuer wichtig.

Unsere Mitglieder unterstützen tagtäglich in zahlreichen Regionen dieser Welt Menschen dabei, ihre Rechte einzufordern. Sie tragen zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen bei, die in repressiven Staaten massiv unter Druck stehen. Unsere Mitglieder appellieren an staatliche Behörden, ihren Pflichten gegenüber der Bevölkerung nachzukommen, zum Beispiel Gewerkschaftsrechte zu achten und den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Sie machen die Öffentlichkeit in Europa auf Menschenrechtsverletzungen in Ländern des Globalen Südens aufmerksam und weisen auf Verantwortung und Handlungsspielräume europäischer Politik hin.

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Partner*innen: Mitgliedsorganisationen in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, entwicklungspolitische Inlandsarbeit und Humanitäre Hilfe[6]


Links


Fußnoten

[1] OHCHR: Vienna Declaration and Programme of Action

[2] OHCHR (2016): Frequently Asked Questions on the Right to Development

[3] AG Globale Verantwortung (09.05.2022): Zivilgesellschaftliche Forderungen zur Lösung von Schuldenkrisen

[4] Reliefweb (11.07.2023): Global Multidimensional Poverty Index 2023 – Unstacking global poverty: Data for high impaction action

[5] World Inequality Report (2022): Executive Summary

[1] AG Globale Verantwortung: Mitgliedsorganisationen