Ambulanzen der Hoffnung Afrika, Äthiopien, Caritas Österreich Geschlechtergerechtigkeit & Frauen, Gesundheit & Medizin, Kinder- & Jugendhilfe
Ambulanzen der Hoffnung Krankenhaus Bushul-Gesundheitszentrum In Äthiopien sterben heute noch immer 353 Frauen auf 100.000 Lebendgeburten. Das ist weit entfernt vom Ziel der Vereinten Nationen, die Müttersterblichkeit auf unter 70 je 100.000 Lebendgeburten zu senken (SDG 3.1). Nur zum Vergleich: Die Müttersterblichkeit liegt in Österreich bei 4 Todesfällen je 100.000 Lebendgeburten. Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren liegt in Äthiopien bei 53/1000. In Österreich liegt diese bei 3.6/1000 und die SDGs setzen sich zum Ziel, die vermeidbaren Todesfälle von Kindern unter 5 Jahren in allen Ländern auf maximal 25 Todesfälle pro 1000 Kindern zu senken (SDG 3.2). Mit diesen Zahlen wird deutlich, wie prekär die Situation in Äthiopien ist. Die Auslandshilfe der Caritas Vorarlberg will gemeinsam mit ihrem Partner, der Caritas Awassa und dem Bushulo Health Center, mit mehreren Projekten dazu beitragen, die Gesundheit von Müttern und Kindern in der Diözese Awassa, im südlichen Äthiopien zu verbessern. Das Bushulo Gesundheitszentrum wurde 1979 von der Katholischen Kirche Awassas gegründet und wird von der Ordensgemeinschaft der Franciscan Missionaries of Mary geführt. Die Zusammenarbeit mit der Caritas Vorarlberg besteht mittlerweile seit mehr als einem Jahrzehnt. Über die Programme Safe Motherhood und Ambulanzen der Hoffnung werden die Frauen in den Dörfern begleitet. Sie erhalten Informationen zur Schwangerschaft und Risiken, sicheren Entbindung, Ernährung und Hygiene. Über die Programme konnte erreicht werden, dass mittlerweile 99% der Frauen des Einzugsgebiets während der Schwangerschaft medizinisch betreut werden und 39% der Frauen in Bushulo entbinden. Zum Vergleich: In Äthiopien entbinden nur 6% der Frauen in einer Gesundheitseinrichtung, alle anderen Frauen entbinden, oft unter großen Risiken, zuhause. Die mangelnde Inanspruchnahme von professioneller Hilfe resultiert u.a. aus der großen Entfernung und den fehlenden Transportmöglichkeiten zur Klinik. So müssen Frauen zum Teil bis zu 45 km zu Fuß zum nächsten Gesundheitszentrum zurücklegen! Ein weiterer Grund für die hohe Sterblichkeitsrate oder für schwerwiegende Folgeschäden bei Müttern und Babies, liegt in der Nichterkennung von lebensbedrohlichen Komplikationen vor oder während der Geburt. Durch die Projekte wird einerseits die medizinische Ausbildung der Mitarbeiter*innen gefördert, weiters werden lebensrettende, gesundheitserhaltende Maßnahmen verstärkt. Um die Entbindung der Frauen in den Gesundheitsstationen zu fördern, wurden neben zwei Ambulanzen auch Eselskarren zum Transport der Frauen für die unzugänglichen ländlichen Bereiche angeschafft. In Zusammenarbeit mit der Diözese Awassa, der Caritas Auslandshilfe in Vorarlberg und dem langjährigen ehrenamtlichen Engagement von Dr. Bruno und Marlene Renner aus Frastanz ist es in dieser Region, die flächenmäßig rund 101.000 km2 groß ist, in den vergangenen Jahren gelungen, den medizinischen Standard von elf kleinen Ambulanzen, die die Diözese Awassa vorwiegend in abgelegenen Regionen unterhält, sukzessive zu verbessern. Das konkrete Einzugsgebiet dieser Einrichtungen erreicht über 600.000 Menschen. Zudem wird im Moment das Gesundheitszentrum Bushulo, nahe der Stadt Awassa gelegen, in eine Mutter-Kind-Spezialklinik umgebaut – ein Pionierprojekt für die ganze Region. Dabei reicht das Spektrum der erforderlichen medizinischen Versorgung von der Betreuung der Mütter während der Schwangerschaft (u.a. HIV/AIDS-Abklärung), der professionellen Geburtshilfe, der Betreuung der Säuglinge und Kleinkinder (Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen, Programme gegen Unterernährung…), ambulanter und stationärer Betreuung im Falle von Tuberkulose- oder Malariaerkrankungen bis hin zu permanenten Schulungen der Mütter zu relevanten Themen wie beispielsweise dem Wissen über sauberes Trinkwasser, Hygienemaßnahmen und ausgewogener Ernährung für ihre Kinder. Der Neubau mit 69 Betten und professionell ausgestatteten Operations- und Geburtsräumen wird Ende 2020 fertig gestellt. Die neue Spezialklinik ist dann das erste und einzige Spezialzentrum für Mutter-Kind-Gesundheit in ganz Süd.thiopien und wird professionelle Dienstleitungen in den Bereichen Geburtshilfe, Gynäkologie und Pädiatrie anbieten. Aufgrund der großen Anzahl an Projekten der Caritas Österreich kann auf dieser Website nur eine kleine, beispielhafte Auswahl dargestellt werden. Weitere Informationen zum weltweiten Engagement der Caritas Österreich finden Sie auf deren Homepage unter www.caritas.at. Infos & Kontakt www.caritas-vorarlberg.at/mithelfen/auslandshilfe Marion Burger E-Mail: marion.burger@caritas.at Tel.: 0664 323 43 86 Ziele für nachhaltige Entwicklung