„Es ist erfreulich, dass der Ministerrat heute beschlossen hat, 10 Mio. Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds für notleidende Menschen im Gazastreifen bereitzustellen. Doch ohne eine Waffenruhe können diese Mittel derzeit nicht die Wirkung erzielen, für die sie bestimmt sind. Der Stopp aller Kampfhandlungen ist Voraussetzung, damit humanitäre Organisationen zu jenen Menschen vordringen können, die jetzt Humanitäre Hilfe brauchen“, ist Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, besorgt.

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung des Gazastreifens – eine Region so groß wie Bratislava – sei vor den Kampfhandlungen in den Süden geflüchtet, berichtet Wank. Die Stadt Rafah zähle nun sechs Mal so viele Einwohner*innen wie vor dem Krieg. Über zwei Millionen Menschen, davon die Hälfte Kinder, leiden täglich Hunger, leben unter menschenunwürdigen Bedingungen und können sich kaum vor Krankheiten schützen.

„Die fortschreitenden Kampfhandlungen ohne gesicherten Zugang zur notleidenden Bevölkerung sind letztlich eine Verletzung des Humanitären Imperativs, der besagt, allen Menschen Humanitäre Hilfe zu ermöglichen, die sie benötigen. Daher appellieren wir an die österreichische Bundesregierung, sich entschieden für eine Waffenruhe einzusetzen. Nur dann können IKRK, UNICEF und WHO – die die 10 Mio. Euro aus Österreich erhalten sollen – tatsächlich die Menschen medizinisch versorgen und ihnen Lebensmittel, Trinkwasser und weitere dringend benötigte Hilfsgüter liefern“, plädiert Wank für den verstärkten Einsatz österreichischer Diplomatie.

(hh)