Impressionen vom Klimastreik in Wien am 15.09.2023
© Globale Verantwortung

„Wohlhabende Staaten wie Österreich tragen zusammen die Verantwortung für über 80% der globalen CO2-Emmissionen. Wir appellieren an die österreichische Bundesregierung, ihrer globalen Verantwortung nachzukommen und für echte, weltweite Klimagerechtigkeit zu sorgen.“

Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung

„Immer längere Dürreperioden, die Waldbrände verheerenden Ausmaßes begünstigen … Stürme und Überschwemmungen, die in kürzester Zeit ganze Landstriche mit sich reißen … Armen Menschen in Ländern des Globalen Südens fehlen zumeist die Mittel, um sich ausreichend vor diesen und weiteren Auswirkungen der Klimakrise zu schützen oder langfristige Anpassungsmaßnahmen zu treffen. Für sie ist die Klimakrise längst allgegenwärtig, und das mit voller Härte, obwohl sie kaum zu ihren Ursachen beigetragen haben. Anders die Situation hierzulande: Wohlhabende Staaten wie Österreich tragen zusammen die Verantwortung für über 80% der globalen CO2-Emmissionen. Wir appellieren an die österreichische Bundesregierung, ihrer globalen Verantwortung nachzukommen und für echte, weltweite Klimagerechtigkeit zu sorgen“, richtet sich Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung, anlässlich des heutigen Klimastreiks an die Regierung.

Denn die Klimakrise wirke sich auf alle Bereiche des Lebens und der Politik aus. Daher sei Österreich längst gefragt, Klima- und Umweltschutz sowie Klimagerechtigkeit in allen politischen Entscheidungen umfassend zu berücksichtigen, erinnert Wank und zitiert eine dramatische Zahl des Intergovernmental Panel on Climate Change: „Bis zu 3,6 Mrd. Menschen könnten mittlerweile von Erderhitzung und Umweltzerstörung betroffen sein. Und auch die Zahl jener, die deswegen Hunger leiden, könnte laut Welternährungsprogramm bald die Milliardengrenze weit übersteigen, sollte das vereinbarte Ziel einer Erderhitzung von maximal 2°C verfehlt werden. In letzter Konsequenz sind diese Menschen dazu gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und ihr Überleben woanders zu suchen“, erörtert Wank und ergänzt, dass eine Vielzahl dieser Menschen gleichzeitig von weiteren Krisen betroffen seien, etwa Kriegen und Konflikten, Gesundheitskrisen, zunehmendem Hunger und steigender Armut.

Entwicklungspolitischen Maßnahmen in der österreichischen Klimapolitik mehr Platz einräumen

„angesichts der globalen Krisenspirale ersuchen wir die Koalitionsparteien, (…) sich bei Budgetverhandlungen an der steigenden Not der Menschen zu orientieren. Nur so kann Österreich zu einer Klimagerechtigkeit beitragen, die der globalen Verantwortung unseres Landes entspricht.“

Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung

„Österreich ist gut beraten, Menschen im Globalen Süden dabei zu unterstützen, ihre Lebensgrundlagen zu erhalten oder neue zu schaffen. Dazu zählt auch, das Katastrophenrisiko zu mindern, sich an unumkehrbare Folgen der Klimakrise anzupassen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Diese Maßnahmen erhalten in der österreichischen Entwicklungs- und Klimapolitik noch nicht genügend Platz und finanzielle Mittel“, betont Wank. So könne Entwicklungszusammenarbeit Nahrungsmittelsysteme widerstandsfähiger und krisenfit machen, Zugang zu Wasser und Gesundheitsversorgung schaffen, Umweltstandards sowie Menschenrechte fördern und dadurch langfristig Armut bekämpfen. Humanitäre Hilfe leiste wiederum in klimabedingten Katastrophenfällen, wie derzeit nach der Überschwemmung in Libyen, lebensrettende Nothilfe, so Wank.

„Wir sind erfreut, dass sich die Regierung in ihrem Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022 bis 2024 dazu bekannt hat, ihre entwicklungspolitischen Mittel insbesondere für Klimafinanzierung sowie klima- und biodiversitätsrelevante Projekte zu erhöhen. Doch angesichts der globalen Krisenspirale ersuchen wir die Koalitionsparteien, dieses Grundlagendokument als Mindestanforderung zu betrachten und sich bei Budgetverhandlungen an der steigenden Not der Menschen zu orientieren. Nur so kann Österreich zu einer Klimagerechtigkeit beitragen, die der globalen Verantwortung unseres Landes entspricht“, schließt Wank.

(hh)

Impressionen vom Klimastreik in Wien am 15.09.2023
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Impressionen vom Klimastreik in Wien am 15.09.2023
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