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Eine Bewertung der derzeitigen Umsetzung der Ziele der Agenda 2030 in den OECD-Ländern zeigt, dass  der Durchschnitt der OECD-Ländern dem Erreichen der Ziele betreffend dem umfassenden Zugang zur Grundversorgung (Zugang zu sanitäre Grundversorgung, Elektrizität, Mobilfunknetzen) am nächsten kommen. Ziele betreffend Mütter- und Kindersterblichkeit wurden erreicht und es gibt Fortschritte bei der Verringerung der Todesfälle durch AIDS, Tuberkulose, Hepatitis B und Verkehrsunfälle. Der OECD-Bericht kommt jedoch zu dem besorgniserregenden Schluss, dass die Umsetzung der Agenda 2030 in den OECD-Ländern bei Themen der Verringerung von Ungleichheit, der Gleichstellung der Geschlechter, Biodiversität, Menschenrechte und Bildung sehr schwach ist. Zwar gibt es bereits Bemühungen von Seiten der OECD-Länder, dennoch braucht es raschere Änderungen um die Zukunftsaussichten und Lebensperspektiven aller Menschen zu verbessern. Noch beunruhigender ist, dass sich einige Länder in die falsche Richtung bewegen und sich ihre Leistung seit 2005 sogar verschlechtert hat.

Zudem nimmt die öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) in der Agenda 2030 eine entscheidende Rolle bei der Förderung weniger entwickelter Länder zur Erreichung der Ziele der SDG an. Die öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) liegt im OECD-Durchschnitt noch immer weit unter der Hälfte des UN-Ziels von 0,7% des BIPs. Die OECD fordert daher dringend dazu auf, die Mobilisierung sowohl öffentlicher als auch privater Ressourcen aus nationalen und internationalen Quellen zu stärken, um die Verwirklichung der SDGs auf globaler Ebene zu ermöglichen.

Der Bericht verwendet eine Methode, die von der OECD entwickelt wurde um die Länder bei der Umsetzung der Ziele zu unterstützen Datenlücken aufzuzeigen und zu ermöglichen Fortschritte der Umsetzung der 17 Ziele anhand deren 244 Indikatoren zu vergleichen.

Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts für Österreich:

  • Gute Umsetzung der Ziele betreffend erneuerbarer Energien und Recycling
  • Noch weit davon entfernt die Ziele in Bezug auf die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Gleichstellung der Geschlechter und den Tabakkonsum zu erreichen

Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts kurz zusammengefasst:

  • Ungefähr 14% der OECD-Bevölkerung leben in relativer Armut, weit entfernt von dem Ziel, die Armutsquote zu halbieren (der Wert der bis 2030 erreicht werden soll beträgt 5,5%).
  • In den OECD-Ländern befinden sich 14% der Jugendlichen nicht in Bildung, Beschäftigung oder Ausbildung. In Italien und der Türkei liegen die Raten über 20%, in Chile, Mexiko und Spanien bei mindestens 17%.
  • Im Durchschnitt der OECD-Länder besetzen Frauen in den nationalen Parlamenten  weniger als ein Drittel der Sitze, kein Land erreicht das angestrebte Niveau (ausgewogene Repräsentanz).
  • Rund 6% der Frauen in der gesamten OECD berichten, dass sie in den letzten 12 Monaten von einem Partner gewaltsam behandelt wurden [und in einigen Ländern sogar 11%]. Dies entspricht nicht dem Ziel bis 2030 alle Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu beseitigen.
  • Aufgrund erheblicher Datenlücken in der globalen Liste der UN-Indikatoren kann die Leistung von mehr als einem Drittel der SDG-Ziele in den OECD-Ländern nicht bewertet werden. Ökologische Ziele umfassen die größten Datenlücken.

„Die SDGs und das Ziel der Agenda 2030, niemanden zurückzulassen, sind unser Versprechen und unsere Verantwortung gegenüber zukünftigen Generationen. Leider sind wir noch weit davon entfernt, diese Mission für erfüllt zu erklären“, sagte der Generalsekretär der OECD, Angel Gurría. „Wir müssen alle unsere Anstrengungen verdoppeln, und die Länder müssen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Ziele innerhalb der von der internationalen Gemeinschaft vor vier Jahren gesetzten Frist erreicht werden. Wir schulden es unseren Kindern und unserem Planeten.

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(kku)