Unser rein auf Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftsmodell zeigt insofern seine Grenzen, als globale Ungleichheiten weiter bestehen bleiben. Ein zentrales Thema des Webinars war, wie die EU ihre Außenpolitik von einem Wettbewerbsgedanken hin zu mehr Solidarität mit dem Globalen Süden ausrichten könnte, um so ein gerechteres Wirtschaftsmodell weltweit zu fördern.

Narrativ anpassen?

Die Teilnehmer*innen diskutierten, ob internationale Zusammenarbeit vor allem als Wachstumstreiber dargestellt werden sollte, um zusätzliche Finanzmittel zu gewinnen. Doch dieses Narrativ muss kritisch hinterfragt werden: Zahlreiche Studien, wie die von Oxfam und Caritas, zeigen, dass der Fokus auf reines Wirtschaftswachstum problematisch ist. Dieser Ansatz verstärkt Werte und Denkweisen, die soziale Ungleichheiten fördern. Zudem kann er ökologische Schäden verursachen. Stattdessen sollte die Betonung auf Alternativen zum BIP als Maßstab für gesellschaftlichen Fortschritt gelegt werden. Solche Ansätze werden beispielsweise in feministischen und dekolonialen Wirtschaftstheorien verhandelt und in Oxfams Radical Pathways Beyond GDP diskutiert. Die Autor*innen betonen, dass die traditionellen Wachstumszahlen die wahren Bedürfnisse der Menschen und den Schutz der Umwelt nicht widerspiegeln. Sie plädieren für einen Paradigmenwechsel hin zu einer Wirtschaft, die reproduktive Arbeit und den Schutz von Ökosystemen in den Mittelpunkt stellt.

Im Webinar wurden auch alternative Indikatoren für den Fortschritt, die über den HDI und den Gini-Index hinausgehen, diskutiert. Diese Indikatoren könnten es Politiker*innen ermöglichen, Erfolg messbar und nachvollziehbar zu machen, ohne in den gewohnten Wachstumsfokus zu verfallen.

Die zusätzliche Perspektive der feministischen und dekolonialen Alternativen bietet eine tiefere Reflexion darüber, wie Gesellschaften ihre wirtschaftlichen Prioritäten neu definieren können, um nachhaltigere und gerechtere Ergebnisse zu erzielen.


Weiterführende Informationen (auf Englisch)

(mb, ab)

(Dieser Text wurde mit der Unterstützung künstlicher Intelligenz erstellt.)