Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
OTS
Zäune halten Migration nicht auf: Anlässlich der derzeit stattfindenden Afrikareise von Außenminister Kurz mit einer österreichischen Wirtschaftsdelegation wurde angedroht, EZA-Gelder für Afrika weiterhin zu kürzen, um den Migrationsdruck zu bremsen. * „Unter der Amtszeit von Außenminister Kurz wurde die direkte Projekthilfe in Afrika seit 2013 von 42 Millionen auf 31 Millionen im Jahr 2015** gekürzt“, kommentiert Annelies Vilim, Geschäftsführerin des Dachverbandes Globale Verantwortung mit 33 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit diese Ankündigung.
„Jede und jeder kann sich damit derzeit selbst ein Bild machen, wie wirksam diese Maßnahme bei der Eindämmung der Migrationsbewegungen aus afrikanischen Ländern war“, meint Vilim ironisch „Ganz im Gegenteil: Entwicklungszusammenarbeit ist ein Erfolgsprojekt, und dient nicht dazu, Menschen an der Migration zu hindern“, so Annelies Vilim weiter.
„Wie ist die Vision für ein Afrika, in dem Menschen menschenwürdig leben können? Ist es Arme noch ärmer zu halten oder Zäune zu bauen? Oder wäre es nicht vielmehr an der Zeit, sich mit dem Masterplan für eine bessere Welt zu beschäftigen? Den es ja gibt, und den Österreich vor genau einem Jahr unterschrieben hat: die SDGs, die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO. Wir warten noch immer darauf, dass die Bundesregierung ihrer Verpflichtung nachkommt, und endlich einen diesbezüglichen Umsetzungsplan vorlegt“, schließt Vilim.
*Quelle: derstandard.at, 24.10.http://derstandard.at/2000046429471/Kurz-Migrationsproblem-kann-Afrika-schaden
**Quelle: ADA-Jahresbericht 2015, Seite 59:http://www.entwicklung.at/fileadmin/user_upload/Dokumente/Publikationen/ADA-GB/2015_ADA_Geschaeftsbericht.pdf