Ursprünglicher Artikel vom 21.09.2023


Vor dem Hintergrund weltweiter multipler Krisen – etwa Kriege und Konflikte, Klimakrise und schwindende Biodiversität, Gesundheitskrisen, zunehmendem Hunger und steigender Armut – einigten sich Vertreter*innen der Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft beim zweiten SDG Dialogforum (6. und 7. Oktober 2022) auf eine Umsetzungspartnerschaft zum Thema Resilienz in der Ernährungssicherheit.

Die Organisator*innen der Umsetzungspartnerschaft bei einer Besprechung

Diese Umsetzungspartnerschaft fördert einerseits Vernetzung im Sinne des 17. Ziels für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030, Partnerschaften zur Erreichung der Ziele, und soll andererseits konkrete Verbesserungen im Kontext von Resilienz und Ernährungssicherheit in Ländern des Globalen Südens ermöglichen.

Konkretes Ergebnis dieses Multi-Stakeholder-Prozesses sind Handlungsempfehlungen für die österreichische Entwicklungspolitik, die bei kommenden bzw. bereits angelaufenen Strategieprozessen als Input dienen sollen (in erster Linie für das Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2025 2027 oder die Afrikastrategie).

Die Handlungsempfehlungen erarbeiteten die Organisator*innen der Umsetzungspartnerschaft – bestehend aus dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA), der Universität für Bodenkultur (BOKU), Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz (KOO) und der AG Globale Verantwortung – im vergangenem Jahr. Weitere Akteur*innen aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft waren ebenfalls eingebunden.

Teilnehmende des Workshops  aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft, April 2023
Teilnehmende des Workshops aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft, April 2023

Die im Papier dargestellten Handlungsempfehlungen lassen sich in vier Kategorien zusammenfassen:

  • Weiterentwicklung des inhaltlichen Ansatzes für das Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2025 – 2027
  • Verbesserung der Rahmenbedingungen für die konkrete Projekt- bzw. Programmarbeit
  • Bereitstellung zusätzlicher Mittel für Ernährungssicherheit im Globalen Süden
  • Etablierung von Ernährungssicherheit als Thema der Politikkohärenz (PCSD)

Ernäherungssicherheit: Seit vielen Jahren Schwerpunktthema der österreichischen Entwicklungspolitik

Ernährungssicherheit ist als Schwerpunktthema im Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022 – 2024 verankert. Das vorliegende Papier verwendet den Begriff der Ernährungssicherheit, der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen genutzt wird und als gemeinsamer Bezugspunkt der Akteur*innen der Umsetzungspartnerschaft dient. Wir verstehen Ernährungssicherheit umfassend und berücksichtigen dabei die Erkenntnisse des 15. Berichts des High Level Panel of Experts on Food Security and Nutrition (insbesondere S. 9). Dieser hat die Dimensionen Verfügbarkeit, Zugang, Nutzung und Stabilität um die Dimensionen Agency (die Möglichkeit von Personen und Gruppen, über ihre Ernährung und Nahrungsmittelsysteme entscheiden zu können) und Nachhaltigkeit erweitert.

Stakeholder-Diskussion im Rahmen des SDG Dialogforums 3.0

Die Handreichung wurde bei unserer Stakeholder-Diskussion (Reflexionspool) Resilienz in der Ernährungssicherheit im Globalen Süden im Rahmen des SDG Dialogforums 3.0 am 11. Oktober 2023 im BMEIA vorgestellt. Die internationalen Expert*innen Elizabeth Nsimadala, Kleinbäuerin und Präsidentin der Eastern Africa Farmers Federation, sowie Million Belay, General Coordinator der Alliance for Food Sovereignty in Africa, erörterten bei der Veranstaltung wesentliche Bestandteile widerstandsfähiger Ernährungs- und Agrarsysteme.


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Presseaussendung AG Globale Verantwortung: „Nicht höhere Erträge, sondern nahrhaftes und umweltschonendes Essen macht satt“