Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(11.07.2012) Die in Busan herbeigeschriebene globale Partnerschaft nimmt Formen an: Strukturen wurden festgelegt, Mechanismen zum Monitoring der Busan Ergebnisse sind in Erarbeitung, AkteurInnen beteiligen sich an den diversen post-Busan Aktivitäten. Aufgrund der Unverbindlichkeit sämtlicher Bekenntnisse bleibt abzuwarten, ob sich das ‚global partnership‘ post-Busan als Basis einer neuen EZA-Architektur bewähren wird.
PartnerInnen ohne VerpflichtungDie Erwartungen sind hoch: global partnership steht schließlich für einen erneuerten, partnerschaftlichen Umgang zwischen den EZA-AkteurInnen und soll die klassische EZA mit Gebern und Empfängern ablösen. Die globale Partnerschaft ist nach diesem Verständnis aber auch strukturgebendes Forum für die Umsetzung der Ergebenisse der High Level Konferenz in Busan Ende 2011. Sie soll folgende Funktionen erfüllen: ensuring accountability, maintaining politicial momentum, supporting country-level implementation and enabling knowledge exchange.
Strukturell ist die globale Partnerschaft in mehreren Dimensionen verankert:
Globales und nationales Monitoring sollen die Umsetzung der Ergebnisse des High Level Forums in Busan begleiten. Es wird zwei Arten von Monitoring Frameworks geben:
– Country level frameworks: länderspezifische Indikatoren und Ziele, die vom Empfängerland selbst unter Einbeziehung der involvierten AkteurInnen ausgearbeitet und überprüft werden; die Publikation der Ergebnisse ist vorgesehen.– International level framework: 10 globale Indikatoren, die rollierend überprüft werden und für alle Signatoren des Busan Partnership gelten
Während die globalen Indikatoren inhaltlich auch (einigen), mit Nachdruck eingebrachten zivilgesellschaftlichen Forderungen gerecht werden siehe Indikator zu Enabling Environment und Gender , liegt die Schwäche wieder mal in der Struktur selbst. Denn das globale Monitoring wird allen Signatoren nur empfohlen, Verbindlichkeit besteht keine.
Die zwei Ebenen und der daraus resultierende Bezug auf unterschiedliche Daten manche globale Indikatoren werden anhand nationaler, andere anhand globaler Daten überprüft – erschwert die Frage der Rechenschaftspflicht (wer ist für die Erreichung welcher Ziele zuständig?) und den bisher möglichen Fortschrittsvergleich zwischen Ländern. Andererseits ermöglicht es spezifische Zugänge, die Notwendigkeiten vor Ort flexibler integrieren können.
Folgende globale Indikatoren sind vorgesehen:1) use of country results framework2) enabling environment for civil society3) improving the environment for private sector development4) transparency of development cooperation flows5) predictability of development cooperation6) ODA is on budgets which are subject to parliamentary scrutiny7) Existence of mutual accountability assessments8) Existence of gender specific budget/ allocation tracking9) Use and strengthening of country systems10) Untying of aid
zu post-Busan-Aktivitäten siehe: Building Blocks: Aktivitäten post-Busan