Die Welt hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert: Konflikte und Kriege, die Klimakrise, Gesundheits- und Schuldenkrisen, zunehmender Hunger, steigende Ungleichheiten und Armut verstärken sich gegenseitig und bedrohen das Wohlergehen unzähliger Menschen, insbesondere in Ländern des Globalen Südens. Mehr als eine Milliarde Menschen gelten als multidimensional arm, und 300 Mio. Menschen sind derzeit auf Humanitäre Hilfe angewiesen. Multiple Krisen destabilisieren ganze Weltregionen und stellen auch Österreich vor zahlreiche neue Herausforderungen.

Die letzten Jahre haben aber auch gezeigt, dass entwicklungspolitische Maßnahmen treffsicher und wirksam dazu beitragen, diesen Krisen vorzubeugen, sie einzudämmen und zu bewältigen. Voraussetzung dafür ist, dass wohlhabende Länder wie Österreich ihrer globalen Verantwortung in einer vernetzten Welt nachkommen und in nachhaltige Entwicklung investieren, wofür vielen armen und fragilen Ländern die finanziellen Mittel fehlen. In wenigen Monaten tragen diese Verantwortung der nächste Nationalrat und die künftige österreichische Bundesregierung. Werden sie Österreichs Fortschritte in der internationalen Entwicklung und Humanitären Hilfe der letzten Jahre weiter ausbauen, um ein menschenwürdiges Leben für alle auf einem gesunden Planeten zu ermöglichen? Die Antwort kann nur ja lauten, wenn ihnen daran gelegen ist, Armut und Hunger weltweit nachhaltig zu bekämpfen. Wenn ihnen daran gelegen ist, dass alle Kinder eine hochwertige Bildung erhalten und alle Menschen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Und wenn ihnen daran gelegen ist, dass Menschen in Ländern des Globalen Südens widerstandsfähiger auf die Auswirkungen der Klimakrise und anderer multipler Krisen reagieren können. Damit wir alle in einer stabileren Welt leben.

In Anbetracht der derzeitigen Herausforderungen fordern wir die nächste Bundesregierung und die Abgeordneten zum Nationalrat dazu auf, eine zukunftsorientierte Entwicklungspolitik voranzutreiben, und machen konkrete Vorschläge, wie das gelingen kann.