Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(05.12.2008) Die Debatte um die Handhabung jener Milliarde, die aus dem EU-Agrarsektor in die Entwicklungszusammenarbeit transferiert werden sollte, ist beendet. Die EU-Parlamentarier stimmten einem Kompromiss zwischen Parlament, Rat und Kommission zu, der die Milliarde in mehrere, verschiedene finanzielle Rahmenwerke eingliedert.
Eine Milliarde Euro soll über das Finanzierungsinstrument zwischen 2008 und 2010 in die Entwicklung der Landwirtschaft in den armen Ländern des Südens fließen. Ein Bericht des Entwicklungsausschusses hat die Implementierung der so genannten Food Facility for rapid response to soaring food prices in developing countries als wichtige Maßnahme im Kampf gegen Armut und Hunger bewertet. Das Europäische Parlament schloss sich dieser Einschätzung an und stimmte für die Einführung.Drei Quellen für EZA-MilliardeIm Vorfeld hatten technische Fragen für Diskussionen gesorgt. Nicht klar war, in welches Rahmenwerk die Ressourcen integriert werden sollten. Ein Kompromiss zwischen Parlament, Rat und Kommission sieht nun eine Regelung vor, demnach sich die Euro-Milliarde aus drei Quellen zusammensetzt:
Bei den Geldern aus dem EAR-Topf und dem Flexibility Instrument, insgesamt 760 Millionen Euro, handelt es sich um frisches, also zusätzlich aufgewendetes Geld für Entwicklungszusammenarbeit.Stabilisierung der Lebensmittelpreise
Mit der Milliarde sollen künftig Maßnahmen realisiert werden, die zur Stabilisierung der Lebensmittelmärkte in den Ländern des Südens beitragen. Auf die Einhaltung der in der Pariser Deklaration und der Accra Agenda for Action festgelegten Qualitätskriterien zur Entwicklungshilfe wird laut EU besonderes Augenmerk gelegt. Auch der im Dezember 2009 von der Kommission vorzulegende vorläufige Bericht wird die durchgeführten Maßnahmen vor allem in dieser Hinsicht beleuchten.
Informationen und relevante Dokumente zum Beschluss finden Sie auf der Homepage des Europäischen ParlamentsMehr Informationen zur „Agrarmilliarde“ können Sie auch im News-Beitrag „Längst überfällige Agrar-Milliarde lässt auf sich warten“ nachlesen