Challenge

Wie können durch die Sammlung und Wiederverwertung von Plastikmüll Jobchancen für Jugendliche im ländlichen Äthiopien geschaffen werden?  

Zielgruppe 

  • Jugendliche, die keine Arbeitsperspektive haben (Medianalter Äthiopien ist 19,8) 
  • Äthiopische Gesellschaft, die vor der Herausforderung von zunehmenden Kunststoffmüll steht 

Rahmenbedingungen 

Äthiopien ist ein Entwicklungsland, in dem die Verwendung von Kunststoffen zunimmt. Das Problem grassiert derzeit in Addis Abeba; Regionalstädte wie Harer/Diredawa und Bahirdar sowie mittelgroße Städte entwickeln sich ebenfalls schnell zu einer Herausforderung. In Großstädten wie Addis Abeba und Diredawa entstehen langsam Fabriken für Zerkleinerungsmaschinen. Es besteht auch die Möglichkeit, in kleinem Maßstab ein Unternehmen zu gründen. Der Sektor genießt starke politische Unterstützung, da er mit der Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen verbunden ist. Viele Äthiopier streben danach, Kunststoffprodukte für einen anderen Zweck als das ursprüngliche Design wiederzuverwenden. Derzeit beginnen Fabriken, den gesammelten Kunststoff zu zerkleinern, um ihn zu recyceln und daraus andere Produkte herzustellen.  

Laut UNEP-Bericht (UN-Umweltprogramm) 2023 soll die Verwendung von Kunststoff in den kommenden Jahren verlagert  werden. Der Bericht fordert drei Marktveränderungen: Wiederverwendung, Recycling sowie Neuausrichtung und Diversifizierung von Produkten. Der Bericht erläutert Wiederverwendung: Durch die Förderung von Wiederverwendungsoptionen, einschließlich nachfüllbarer Flaschen, Großspendern, Pfandrückgabesystemen, Verpackungsrücknahmesystemen usw. kann die Plastikverschmutzung bis 2040 um 30 Prozent reduziert werden. Um das Potenzial auszuschöpfen, müssen Regierungen beim Aufbau eines stärkeren Business Case für Mehrwegartikel unterstützen. 

Die Wiederverwendung und das Recycling von Kunststoffen könnten sowohl für eine klimaschonende Lebensweise genutzt werden als auch gleichzeitig durch Sammlung, Zerkleinerung und Lieferung an Recycler Arbeitsplätze für Jugendliche schaffen. 

Über Menschen für Menschen

Menschen für Menschen leistet seit 1981 „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Äthiopien. Ziel ist es ganze Regionen langfristig zu entwickeln und unabhängig von fremder Hilfe zu machen. Insgesamt profitieren heute rund 6 Mio. Menschen in Gebieten mit einer Gesamtfläche von über 60.000 km² von der Arbeit der Organisation. 13 von 28 Projektregionen wurden bereits abgeschlossen und zur Gänze in die Verantwortung der Bevölkerung übergeben.

Gemeinsam mit der Bevölkerung werden Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen miteinander verbunden und umgesetzt. Besonders die Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen ist hierbei seit einigen Jahren ein wichtiges Schwerpunktthema. In diesem Zusammenhang eröffnet auch das Recycling von Plastikmüll neben der ökologischen Notwendigkeit wirtschaftliche Chancen und Jobmöglichkeiten für junge Menschen.

Termin Follow-Up Session: 28. November 2023, 11 – 12 Uhr

Hinweis: Dieses Team arbeitet während des Workshops auf Englisch, um die Teilnahme einer Expertin aus Äthiopien zu ermöglichen.


Weitere Infos zum Co-Creation Workshop 2023