Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Beitrag
Bedingungsloser Schuldenerlass, die Verwendung dadurch freiwerdender Ressourcen für die Bewältigung der COVID-19-Pandemie und die Entwicklung eines fairen Rahmenwerks sowie gemeinsamer Grundsätze für Kreditaufnahme und -vergabe – in unserem letzten von vier Beiträgen zur Schuldenkrise in Ländern des Globalen Südens fassen wir zivilgesellschaftliche Forderungen zusammen, die wesentlich zu deren Entschuldung beitragen können. Zudem führen wir in einem Briefingpapier mit allen vier Artikeln weiterführende Quellen zum Thema Verschuldung an
Seit Ausbruch der Pandemie haben zivilgesellschaftliche Organisationen immer wieder konkrete Empfehlungen für eine Unterstützung einkommensschwacher und hoch verschuldeter Länder in der Coronakrise durch Entschuldungsmaßnahmen sowie eine nachhaltige Lösung von Schuldenkrisen formuliert – siehe insbesondere der Brief zivilgesellschaftlicher Organisationen an die G201 (Oktober 2020), die Empfehlungen von Erlassjahr.de2 (Jänner 2021) sowie die bereits vor der Pandemie von Eurodad formulierten zehn zivilgesellschaftlichen Prinzipien zur Resolution von Schuldenkrisen3 (September 2019).
Zu den zentralsten Empfehlungen zählen:
Aktuell gibt es für kritisch verschuldete Staaten keinen geordneten Ausweg aus der Überschuldung, wie es ihn etwa für private Unternehmen gibt. Verschuldete Staaten sind vom Entgegenkommen ihrer Gläubiger abhängig. Daher empfehlen zivilgesellschaftliche Organisationen ein Rahmenwerk für die Lösung von Schuldenkrisen mit folgenden Elementen:4
1 Zivilgesellschaftlicher Brief an die G20 (15.10.2020): Global Week of Action for Debt Cancellation
2 Erlassjahr.de (2021): Schuldenreport 2021
3,4 Eurodad (Sept. 2019): We can work it out. 10 civil society principles for sovereign debt resolutions
AG Globale Verantwortung (Apr. 2022): Briefingpapier: Von der Coronakrise in die Schuldenkrise. Warum die Coronakrise auch die Schuldenkrise im Globalen Süden verschärft und welche Lösungsansätze es gibt
(Ilona Reindl und Gabriel Eyselein, in Zusammenarbeit mit dem VIDC)