Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(06.11.2012) World Vision: Wer am Dienstag gegen Mittag vor dem österreichischen Außenministerium oder auf der Mariahilfer Straße spazierte, konnte die Forderungen einer großen Gruppe junger Menschen hören: nach Nahrung, nach Wasser oder nach ärztlicher Behandlung, untermalt von Pfeifen, Sirenen und Trommelklängen.
Viele Menschen blieben stehen und konnten sich auf den Schildern der Jugendlichen von dem ernsten Hintergrund der Aktionen überzeugen.
Darauf haben die Schülerinnen und Schüler des BORG Perg, des Erzbischöflichen Gymnasiums Hollabrunn und des Bundesgymnasiums Porcia Spittal a.d. Drau auf Probleme wie die hohe Kinder- und Müttersterblichkeit oder den mangelnden Zugang zu Bildungseinrichtungen in vielen Ländern aufmerksam gemacht.
Dass die Umsetzung der Milleniums-Entwicklungsziele nur durch eine massive Erhöhung des Entwicklungshilfebudgets möglich ist, haben die Jugendlichen in einem Gespräch mit Staatssekretär Reinhold Lopatka zum Ausdruck gebracht. Allerdings dämpfte die ausgebliebene Zusage auf eine Aufstockung des Entwicklungsbudgets die Freude der Schülerinnen und Schüler über die Gesprächsbereitschaft des Staatssekretärs. Nach dessen Ansicht könne für Jahre nach dem Wahljahr 2013 noch keine Prognose getroffen werden, weil die aktuelle Regierung der künftigen Regierung keine budgetären Vorgaben machen wolle.
Das derzeitige Entwicklungshilfebudget beträgt lediglich 0,27%, wodurch hier Österreich zu den Schlusslichtern in Europa zählt. Im Rahmen des von der Europäischen Union finanzierten und von World Vision durchgeführten Projektes Peer Up haben sich die Jugendlichen intensiv mit den Millennium-Entwicklungszielen beschäftigt. Diese Ziele sollen bis 2015 erreicht werden, die allerdings trotz einiger Fortschritte noch weit vom Istzustand entfernt liegen.
Doch World Vision Österreich hofft gemeinsam mit den Jugendlichen, dass es immer mehr Menschen in unserem Land nicht wurscht ist, dass unsere Regierung so wenig für Entwicklungshilfe tut. Diese Hoffnung für eine Trendwende in Österreichs Entwicklungshilfe liegt nicht zuletzt in der weiteren Unterstützung der Kampagne ‚mir wurscht?‘.
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