Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(17. September 2010) Neu gegründete Initiative Entwicklung plädiert für eine zukunftsweisende Entwicklungszusammenarbeit. Die Initiative ruft zu einer verbesserten staatlichen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) auf und setzt sich für die Einhaltung internationaler Abkommen der Republik Österreich zur Erreichung der Millenniumsziele ein.
Kommende Woche berät in New York der UN-Millenniumsgipfel über die Zukunft der Millenniumsentwicklungsziele, die bis 2015 erreicht werden sollen Österreichs Beitrag ist mit 0.3 % des Bruttonationaleinkommens geringer denn je zuvor. Dies hat die Initiative Entwicklung heute im Rahmen einer Pressekonferenz kritisiert.
Unterstützt werden die InitiatorInnen von einer Vielzahl prominenter ÖsterreicherInnen, u.a. Schauspieler Karl Markovics und Raiffeisen International Vorstandsvorsitzenden Herbert Stepic.
(Wien, 17. September 2010) Die neu gegründete Initiative Entwicklung setzt sich vehement gegen das fehlende Engagement der Republik Österreich im Bereich der globalen Armutsbekämpfung zur Wehr.
Petra Navara-Unterluggauer, Geschäftsführerin des Dachverbands AG Globale Verantwortung und Mitbegründerin der Initiative Entwicklung mahnt in Richtung Außenminister: Es ist geradezu absurd, zum jetzigen Zeitpunkt noch mit weiteren Einsparungen zu drohen. Österreich liegt weit hinter dem zurück, was es seit 40 Jahren an Unterstützung zusagt. Wir stehen definitiv an einem Punkt, an dem Österreichs internationale Glaubwürdigkeit verspielt wird. Die EZA darf nicht zu einem Spielball der österreichischen Außenpolitik verkommen. Statt subjektivem Ermessen braucht es die gesetzliche Absicherung des EZA-Budgets.
Die Initiative wird von einer Reihe prominenter ÖsterreicherInnen unterstützt, die auf der Website der Initiative ihre persönliche Stellungnahme zur Situation der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) abgeben: Raiffeisen-Vorstandsvorsitzender Herbert Stepic, die SchauspielerInnen Karl Markovics, Manuel Rubey und Chris Lohner, Schriftsteller Franzobel, GPA-Bundesgeschäftsführerin Dwora Stein sowie eine Reihe hochkarätiger WissenschafterInnen, KünstlerInnen und Persönlichkeiten aus der Privatwirtschaft. Eine Petition, die die Forderungen der Initiative zusammenfasst, kann von Privatpersonen und Organisationen ab sofort auf der Website www.initiative-entwicklung.at unterzeichnet werden.
Michael Hauser, Leiter des Centre for Development Research an der BOKU sowie Sprecher der Initiative betont: Armut bleibt die größte Tragödie der Menschheit, die Prognosen für die kommenden Jahrzehnte sind düster. Klima- und Nahrungsmittelkrisen führen vermehrt zu sicherheitspolitischen Herausforderungen. Das gefährdet die Lebensbedingungen aller Menschen. Business-as-usual ist keine Option. Das Engagement privater AkteurInnen ist begrüßenswert, aber kein Ersatz für eine wirksame öffentliche EZA. Daher braucht es einen konstruktiven, zukunftsweisenden Diskurs zur Zukunft der öffentlichen EZA auf Regierungsebene. Wir als Initiative Entwicklung hoffen, die politischen EntscheidungsträgerInnen beim Anstoß dieses gemeinsamen Diskurses zu unterstützen. Dafür werden wir uns in den nächsten Wochen und Monaten einsetzen.“
Die Wiener Schülerin Mattea Prenner setzt sich wiederum unter Gleichaltrigen für die Initiative Entwicklung ein: Als junge Wahlberechtigte frage ich mich, welche Partei sich eigentlich noch für die Menschen in den Entwicklungsländern stark macht. Ich möchte in einer Gesellschaft aufwachsen, die Verantwortung übernimmt und zwar nicht nur für sich selbst. Deshalb unterstütze ich die Initiative Entwicklung.
Fotos zur PK (c: AG Globale Verantwortung):
Podium (vlnr: Andreas Obrecht, Leiter der Kommission für Entwicklungsfragen, Petra Navara-Unterluggauer, GF der AG Globale Verantwortung, Mattea Prenner, Schülerin und Unterstützerin der Initiative, Michael Hauser, Leiter des Centre for Development Research an der BOKU Wien)
Petra Navara-Unterluggauer, GF der AG Globale Verantwortung
Die Initiative Entwicklung
Die neu gegründete Initiative Entwicklung setzt sich trotz weltweiter Krisen- und Einsparungsszenarien für Humanität, Internationalität und mehr globale Verteilungsgerechtigkeit ein.
Das bedeutet, dass Österreich nicht nur den zugesagten Beitrag zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele (0,7%) leisten, sondern auch eine kritische Bewertung und Neuorientierung der Entwicklungszusammenarbeit vornehmen muss.
Die Unterstützung der Initiative ist ab sofort auf www.initiative-entwicklung.at möglich: Denn nur gemeinsam können wir mehr zu einer besseren Zukunft in einer globalisierten Welt beitragen!
Rückfragen:
Mag.a Katharina Katzer, Tel. 01/ 522 44 22-15, presse@globaleverantwortung.at