Eine künftige Regierung, die bei internationaler Entwicklung und Humanitärer Hilfe sparen will, verschließt die Augen vor den globalen Herausforderungen, vor denen wir stehen. Diese Absicht lässt sich aus den bisher bekannten Details zum Sparpaket der Koalitionsverhandler*innen von FPÖ und ÖVP entnehmen. Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg gab es so viele Kriege wie heute. Über 305 Millionen Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten sind akut auf Humanitäre Hilfe angewiesen. Gleichzeitig verschärfen Dürren und Ernteausfälle durch die menschengemachte Erderhitzung und Umweltzerstörung nicht nur bestehende Konflikte, sondern auch Hunger und Armut in fragilen Ländern. Es sind genau solche Verhältnisse, die die globale Stabilität gefährden und uns alle betreffen.  

In den vergangenen Jahren hat Österreich gezeigt, dass es ein verlässlicher Partner in der internationalen Entwicklung und Humanitären Hilfe sein kann. Mehr Menschen in Not erhielten lebensrettende Hilfe, mehr Kinder konnten zur Schule gehen, und Familien in Dürreregionen wurden in nachhaltigen Anbaumethoden geschult, um sich langfristig selbst ernähren zu können. Österreich hat in Regionen mit großen Herausforderungen einen echten Unterschied gemacht.

Diese Fortschritte dürfen FPÖ und ÖVP nicht aufs Spiel setzen. Ein Rückzug aus der Hilfe und internationalen Zusammenarbeit würde in einer Welt zunehmender Krisen und Instabilität nicht nur den ärmsten Ländern schaden, sondern Österreich selbst. Ein starkes internationales Engagement ist kein Luxus, sondern ein wesentlicher außenpolitischer Beitrag zu globaler Stabilität und Sicherheit, auch in Europa. Kürzungen in diesem Bereich wären ein Rückschritt, den wir uns angesichts der globalen Situation nicht leisten können.

Lukas Wank,
Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung