Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Bericht
Das internationale Wirtschaftssystem begünstigt Ungleichheiten, das Voranschreiten der Klimakrise und krisenanfällige Gesellschaften. Das beschreibt der neue Flagship-Bericht des Forschungsinstituts für soziale Entwicklung der Vereinten Nationen (UNRISD), der grundlegende systemische Veränderungen in Wirtschaft sowie Gesellschaft in Form eines neuen Gesellschaftsvertrages fordert.
Die Kernaussagen des Berichts
„Unsere Welt steht vor einer Zerreißprobe, konfrontiert mit schweren Krisen, politischen Spaltungen und der existenziellen Bedrohung durch den Klimawandel. Der Flagship-Bericht zeigt, dass es einen roten Faden gibt, der diese Krisen miteinander verbindet: wachsende wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten, die Krisen verursachen und als Ergebnis von ihnen verstärkt werden. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln und einen neuen ökosozialen Gesellschaftsvertrag zu schmieden, der auf den Menschenrechten und den Werten Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Solidarität basiert.“ Dr. Katja Hujo, UNRISD-Senior Forschungskoordinatorin und Hauptautorin des Berichts
„Unsere Welt steht vor einer Zerreißprobe, konfrontiert mit schweren Krisen, politischen Spaltungen und der existenziellen Bedrohung durch den Klimawandel. Der Flagship-Bericht zeigt, dass es einen roten Faden gibt, der diese Krisen miteinander verbindet: wachsende wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten, die Krisen verursachen und als Ergebnis von ihnen verstärkt werden. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln und einen neuen ökosozialen Gesellschaftsvertrag zu schmieden, der auf den Menschenrechten und den Werten Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Solidarität basiert.“
Der Bericht Krisen der Ungleichheit. Machtstrukturen ändern für einen neuen ökosozialen Gesellschaftsvertrag des UN-Forschungsinstituts UNRISD beschreibt, inwiefern wirtschaftliche, soziale, politische und ökologische Ungleichheiten mit multiplen Krisen verknüpft sind, sich gegenseitig auslösen sowie verstärken können. UNRISD kritisiert, dass das internationale Wirtschaftssystem die Konzentration von Privat- und Unternehmensvermögen in Krisenzeiten zusätzlich begünstigt. Während Eliten mehr finanzielle Möglichkeiten haben, um sich vor Auswirkungen multipler Krisen zu schützen, sind vulnerable und bereits arme Menschen mit Diskriminierung, Gewalt, Erderhitzung und Umweltkatastrophen, mangelnder Gesundheitsversorgung, Hunger und weiter steigender Armut konfrontiert. Die Chance auf ein menschenwürdiges Leben für alle auf einem gesunden Planeten schwindet.
Ein Vorschlag des UN-Forschungsinstituts lautet, einen neuen Gesellschaftsvertrag aufzusetzen, der die Position von Mensch und Umwelt gegenüber jener von Staat und Märkten stärkt. Dafür gilt es allerdings, Wirtschaft und Gesellschaft umzustrukturieren, Klimakrise und Umweltzerstörung aufzuhalten, jegliche Ungleichheiten zu verringern sowie historische Ungerechtigkeiten, etwa Kolonialismus, Sklaverei und deren heutige Nachwehen, aufzuarbeiten.
Um diese Vision in die Realität umsetzen zu können, schlägt der Bericht einen Gesellschaftsvertrag vor, der sich an folgenden sieben Grundsätzen orientiert. Dafür ist es auch notwendig, Werte, die unsere Gesellschaften und somit auch Politik und Institutionen prägen, zu überdenken:
Ein neues, dreiteiliges Entwicklungsmodell soll Gerechtigkeit, Gleichheit, Nachhaltigkeit und Resilienz fördern:
Solch ein Entwicklungsmodell soll durch politische Maßnahmen in den folgenden Politikbereichen erreicht werden, die allesamt auf den Abbau von Ungleichheiten abzielen:
(pk)