Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
Brief
In einem Brief ersuchen wir Botschafter Peter Launsky-Tieffenthal, Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten im BMEIA, sowie Botschafter Friedrich Stift, Geschäftsführer der ADA, getroffene Änderungen bei Förderungen von Einzelprojekten in den Regionen Süd und Ost zu überdenken bzw. rückgängig zu machen. Zudem weisen wir auf weltweit erhöhte Inflationsraten hin, die die Reichweite entwicklungspolitischer Maßnahmen einschränken, und ersuchen, mit zusätzlichen Mitteln gegenzusteuern
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine erscheint der Entschluss der Austrian Development Agency (ADA), künftig nur jährlich alternierend die Möglichkeit zu geben, für Projekte in den Regionen Süd oder Ost einzureichen (anstatt wie bisher für beide Regionen jährlich), bedenklich. Diese Änderung beeinflusst die Planbarkeit von Projekten massiv; beispielsweise können sich Projektstarts um mehrere Jahre verschieben, sollte ihre Förderung abgelehnt werden. Eine Einreichung alle zwei Jahre verläuft asynchron zur üblichen Projektlaufzeit von drei Jahren, wodurch Finanzierungslücken einzelner Projekte entstehen. Darüber hinaus schränkt die Änderung auch die kontinuierliche Unterstützung lokaler Partnerorganisationen ein und erschwert es, neue zu etablieren.
In unserem Brief verweisen wir zudem auf weltweit erhöhte Inflationsraten hin, die die Reichweite entwicklungspolitischer Maßnahmen einschränken. So sind Essenslieferungen an hungernde Menschen in Mosambik bereits eingeschränkt worden. Wir ersuchen Botschafter Peter Launsky-Tieffenthal und Botschafter Friedrich Stift eine Aufstockung bestehender Projektbudgets mit zusätzlichen außerordentlichen Mitteln seitens der ADA anzuregen, um der Inflation entgegenzuwirken.
Brief an Launsky-Tieffenthal (14.06.2022): Förderung von Einzelprojekten Süd & Ost sowie hohe Inflationsraten