Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
(8.2.2013 – OTS) Staats- und Regierungschefs einigen sich auf massive Kürzungen auf Kosten der Ärmsten.
Nach zähen Verhandlungen wurde heute Nachmittag eine Einigung über den Mehrjährigen Finanzrahmen der EU von 2014 – 2020 erzielt. Alle Bereiche des Kommissionsvorschlags sind von Einsparungen betroffen. Mit Abstand am meisten wird bei der Rubrik für Auswärtiges Handeln und beim Europäischen Entwicklungsfonds gekürzt also den beiden Eckpfeilern der Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Paradox: Wenige Zeilen unter den Kürzungen für 2014-2020 wird die Selbstverpflichtung der EU-Staaten – nämlich die Ausgaben für EZA auf 0,7% des BNE bis 2015 zu erhöhen – bekräftigt.
Johanna Mang, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der AG Globale Verantwortung, zeigt sich über das Ergebnis der Verhandlungen enttäuscht: Das Denken der Staats- und Regierungschefs ist offenbar von kurzsichtigen innenpolitischen Interessen geprägt. Sie alle wollten als Gewinner nach Hause fahren, daher musste ein anderer Verlierer am besten einer mit schwacher Lobby gefunden werden. Internationale Armutsbekämpfung, Humanitäre Hilfe und andere globale Herausforderungen werden zukünftig grob vernachlässigt werden.
Insgesamt rund 15% betragen die Kürzungen zum Kommissionsvorschlag in den Bereichen Auswärtiges Handeln, Entwicklungszusammenarbeit und Humundefined
Rückfragen: AG Globale Verantwortung, Apollogasse 4/9, 1070 Wien, Tel. 0650 / 94 12 719 (Jakob Mussil), 0650/922 94 54 (Katharina Katzer)