Während die Pariser Erklärung den NRO als EZA-AkteurInnen kaum Beachtung schenkte, fanden die Vorbereitungen zur Nachfolgekonferenz des Pariser High Level Forums, die 2008 in Accra stattfand, bereits unter zivilgesellschaftlicher Beteiligung statt. Eingegliedert sowohl in den offiziellen Prozess als auch im Zuge des NGO-Parallelprozesses leisteten NRO weltweit einen Beitrag.

Auch wenn die Accra Agenda for Action (AAA) in Zusammenarbeit mit NRO entstand, bleibt sie inhaltlich hinter den Erwartungen zurück. Ein wichtiger Fortschritt für die NRO im Vergleich zur Pariser Erklärung besteht aber: Die AAA erkennt die zivilgesellschaftlichen Organisationen als „development actors in their own right“ an und fügt hinzu „we welcome the CSOs’ proposal to engage with them in a CSO-led multistakeholder process to promote CSO development effectiveness“. Geber- und Empfängerländer erklären somit ihren Willen, NRO als PartnerInnen auf Augenhöhe zu betrachten.*

Inhaltlich bekannten sich die Geberländer vor allem im Hinblick auf die Nutzung der lokalen Systeme der Partnerländer und deren Recht auf Eigenverantwortung zu weitreichenderem Engagement. Enttäuschend war der Mangel an gutem Willen, die Lieferbindungen aufzuheben. Die Ziele der Armutsbekämpfung, Menschenrechte, sowie die Berücksichtung von Gender- und Umweltaspekten wurden zwar im Vorfeld allgemein angesprochen, fanden aber kaum Niederschlag in den Handlungsanweisungen. Die AAA ist alles in allem eine wichtige Basis für Aid Effectiveness, leider aber auch ein Beispiel vertaner Chancen.

Folgende zivilgesellschaftliche Beteiligung an der AAA fand statt.

  • Die im Jänner 2007 gegründete Advisory Group on Civil Society and Aid Effectiveness setzte sich aus VertreterInnen von Geber- und Partnerländern sowie NRO zusammen, veranstaltete weltweit Konsultationstreffen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, und brachte die so erlangten Ergebnisse in die Ausarbeitung des HLFIII-Abschlussdokumentes, der Accra Agenda for Action (AAA), ein. Ende 2008, nach Accra, wurde diese Gruppe aufgelassen.
  • Mit der ISG (International Steering Group), bestehend aus NGO-MitarbeiterInnen, stand die Working Party der OECD, die für AAA und HLF zuständig war, in direktem Dialog. Die ISG übernahm auch die Aufgabe ein paralleles, zivilgesellschaftliches Event zum offiziellen HLF zu organisieren. Die ISG ging post-Accra in die Better-Aid-Coordinating Group über.
  • Zahlreiche NRO schlossen sich überdies zusammen, um – unabhängig von den offiziellen AkteurInnen, die Aid Effectiveness fokussierten – eine Neuausrichtung der Debatte um die Wirksamkeit von EZA (im Sinne von Development Effectiveness) zu generieren. Im Juni 2008 entstand im Rahmen des “Exploratory Meeting” in Paris daraus das Open Forum.

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* Paragraph 20 of the Accra Agenda for Action

We [official donors and governments] will deepen our engagement with CSOs as independent development actors in their own right whose efforts complement those of governments and the private sector. We share an interest in ensuring that CSO contributions to development reach their full potential. To this end:

a. We invite CSOs to reflect on how they can apply the Paris principles of aid

effectiveness from a CSO perspective.

b. We welcome the CSOs’ proposal to engage with them in a CSO-led multistakeholder process to promote CSO development effectiveness. As part of that process, we will seek to i) improve co-ordination of CSO efforts with government programmes, ii) enhance CSO accountability for results, and iii) improve information on CSO activities.

c. We will work with CSOs to provide an enabling environment that

maximises their contributions to development