Arbeitsgemeinschaft für Entwicklung und Humanitäre Hilfe
OTS
Tag der Armutsbekämpfung verlangt nach mehr Engagement. Noch immer leben über 800 Millionen Menschen auf der Welt in extremer Armut und haben nicht genug zu essen. Fast 400 Millionen Kinder sind davon betroffen.
Extreme Armut und Hunger sind kein Schicksal, sondern von Menschen gemacht: „Kriege, Konflikte, die Folgen des Klimawandels sowie eine verfehlte Wirtschafts- und Handelspolitik sind häufige Ursachen für Armut und Hunger“, betont Annelies Vilim Geschäftsführerin des Dachverband AG Globale Verantwortung für Entwicklung und Humanitäre Hilfe. „Wir müssen endlich die Armut und die Ursachen der zahlreichen Krisen in der Welt bekämpfen, anstatt uns in Alibi-Aktionen zu ergehen oder zu glauben mit Abschottung die Probleme einfach ignorieren zu können. Armut bekämpfen heißt zum Beispiel: in Projekte vor Ort investieren, die eine Grundversorgung sicherstellen, die Bildungsmöglichkeiten schaffen, die den Aufbau von regionaler Wirtschaft ermöglichen und somit den Menschen in Krisenregionen eine Lebensperspektive geben.“
Die Bekämpfung von Armut ist Ziel 1 der UN Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), deren Umsetzung von der Staatengemeinschaft, einschließlich Österreich, im September 2015 beschlossen wurde.
„Die SDGs stellen einen Masterplan dar, der die aus dem Gleichgewicht geratene Welt wieder gerechter machen und Armut beseitigen soll“, erklärt Annelies Vilim. „Entwicklungszusammenarbeit kann viele Beiträge zur Umsetzung der SDGs leisten, einer ist besonders wichtig: die Armutsbekämpfung. Dazu muss auch Österreich sein entwicklungspolitisches Engagement deutlich erhöhen“, schließt Vilim.
Trotz Erhöhungen bei den bilateralen Projektmittel der ADA (Austrian Deve-lopment Agency) und dem Auslandskatastrophenfonds ist Österreich bei der Vor-Ort-Hilfe, gemessen an vergleichbaren Ländern, noch immer ein Schlusslicht: so hat Österreich zum Beispiel im Jahr 2015 19,6 Mio. für Humanitäre Hilfe ausgegeben, Finnland 106 Mio., Dänemark 269 Mio., Schweden 320 Mio. und die Schweiz 429 Mio. Euro.